Der Wunsch von Menschen, gestochen scharf über die Grenzen des bloßen Auges hinaussehen und in die Ferne blicken zu können, ist so alt wie die Menschheit selbst. Nicht zuletzt war es die Faszination für die Sterne und Planeten, die in der Antike zur Entwicklung von Mathematik und Geometrie führte. In der frühen Neuzeit wurden diese Prinzipien auf die Linsensysteme angewandt, die in den ersten Teleskopen verwendet wurden. Die ersten einfachen Linsensysteme wurden vom italienischen Astronomen Galileo Galilei und seinem österreichischen Pendant Johannes Kepler entwickelt. Die heutigen Ferngläser basieren noch heute auf Keplers Erfindung aus dem Jahr 1611. Dieses Gerät, das aus dem Wunsch entstanden ist, weiter als das bloße Auge sehen zu können, wird heute meist als nichts anderes als ein alltägliches Gerät angesehen. Dennoch hat es den uralten menschlichen Traum, eine nahezu gottähnliche Sehkraft zu erreichen, Wirklichkeit werden lassen.
Im Jahr 1935 war Wilhelm Swarovski, der Sohn des Firmengründers, 47 Jahre alt und ein begeisterter Hobbyastronom. Seine Passion „den Sternen ein wenig näher zu sein“ wie er sagte, weckte in ihm den Ehrgeiz, ein eigenes, verbessertes Fernglas zu bauen. Die für die Herstellung von Schmucksteinen damals schon im väterlichen Betrieb vorhandenen Methoden zur Glaserzeugung und Glasveredelung nutzte er für die Entwicklung eines gänzlich neuartigen Prismen-Produktions- und Schleifverfahrens, das er in seinem ersten 6x30 Fernglas angewandt hat. Im Jahre 1949 gründete er im Tiroler Absam die SWAROVSKI OPTIK KG und legte damit den Grundstein für ein Fernoptik-Unternehmen von Weltruf. Sein erstes Serienprodukt, der Habicht 7x42, ist ein bis heute gültiger Standard in der Jagdoptik und wird von SWAROVSKI OPTIK nach wie vor in bester Tradition des Gründers gefertigt.
Wilhelm, der älteste Sohn von Daniel Swarovski, war von den Naturwissenschaften begeistert und experimentierte gerne wie sein Vater. Was brachte ihn auf die Idee, ein Fernglas zu entwickeln und schließlich SWAROVSKI OPTIK in Absam zu gründen?
Die Geschichte des österreichischen Unternehmens begann 1895, als Daniel Swarovski nach der Erfindung der weltweit ersten elektrischen Schleifmaschine für Schmucksteine das Familienunternehmen in Tirol gründete. Seitdem entwickelte sich das Unternehmen immer weiter und verzweigte sich in andere Geschäftsbereiche. Der Name Swarovski ist mittlerweile weltweit zum Synonym für klarsten Kristall, Präzisionsschliffe und einen brillanten Innovationsgeist geworden. Heute beliefern die Unternehmen der Swarovski Gruppe die Welt mit polierten Schmucksteinen und Kristallprodukten, Schleif- und Schneidwerkzeugen sowie Sportoptikgeräten. Auf den ersten Blick mag das Produktsortiment ziemlich vielfältig sein, auf den zweiten fällt jedoch der rote Faden auf, der sich durch die gesamte Gruppe zieht: das beeindruckende Produktions- und Konstruktionswissen, das aus dem Streben der Familie Swarovski nach immer höherer Präzision hervorgegangen ist.