Der Herbst und Winter gehören in der Regel nicht zu den Jahreszeiten, in denen viel Gartenarbeit stattfindet. Für mich sind es jedoch die Monate, die ich zur Vorbereitung nutze. Es ist zwar die Zeit des Jahres, in der die Welt ihre Farbe verliert, aber dennoch hat sie einige magische Momente zu bieten: von den umherhüpfenden Drosseln, die sich über die heruntergefallenen Samen und Äpfel hermachen, über hektisch herumfliegende Sperlingsvögel bis hin zu den unheimlichen Rufen der nachtaktiven Watvögel. Es gibt einige Möglichkeiten, wie wir unsere Gärten wildtierfreundlicher gestalten können. Lesen Sie meine fünf Tipps und erfahren Sie, wie Sie Ihren Garten im Herbst und Winter für Wildtiere herrichten.
1. Schlaf- und Überwinterungsplätze
Schlaf- und Überwinterungsplätze
Igelhaus
Ein Igelhaus bietet Igeln einen sicheren Platz zum Überwintern und tagsüber zum Schlafen. Während manche Igelhäuser aus einer einzigen Nistkammer bestehen, bieten andere Igelhäuser den Tieren mehrere Kammern und damit mehr Schutz vor Raubtieren.
© Wildlife World
Schlaf- und Überwinterungsplätze
Mäusekiste
Diese Kiste besteht aus einem Drahtrahmen mit geflochtener Weide. Eine wasserdichte Schicht dient als Dach. Das Eingangsloch befindet sich direkt an einem Baumstamm. Mäuse und Wühlmäuse können so sicher vom Baumstamm aus in die Küste schlüpfen (wobei die Kiste aber auch gern von Vögeln, wie zum Beispiel Zaunkönigen oder Waldbaumläufern genutzt wird). Legen Sie den Boden mit Stroh oder Spänen aus, um ein weiches Bett für kleine Säugetiere zu schaffen, die dort überwintern oder tagsüber schlafen können. Gelegentlich werden Sie auch mehrere Tiere dabei beobachten können, wie sie sich in der Kiste wie zu Hause fühlen. Die Kiste wird in etwa 1,5 bis 2 Meter Höhe an einen Baum gehängt.
© Wildlife World
Sie können in Ihrem Garten eine Vielzahl an Schlaf- und Überwinterungsplätzen für Wildtiere einrichten. Ziehen Sie doch auch in Erwägung ein Hibernarium, ein Winterlager, anzulegen. Diese sind ideal für kleinere Säugetiere oder Amphibien und Reptilien (wie z. B. Eidechsen). Ob groß oder klein, das sei Ihnen überlassen. Ich bevorzuge ein Hibernarium mit einem Durchmesser von etwa 30–60 cm.
Schaffen Sie einen freien Platz.
Graben Sie dann ein Loch, das ca. 50 cm tief und etwa 1,5 m breit ist, wobei dies in Ihrem Ermessen liegt und auf den vorhandenen Platz ankommt.
Befüllen Sie das Loch mit Ästen, Zweigen, Ziegeln oder Steinen. Aber lassen Sie ausreichend Platz dazwischen, damit die Tiere problemlos herumkriechen können.
Erleichtern Sie den Tieren den Ein- und Ausstieg: Platzieren Sie je ein Rohr, durch das die Tiere in das Loch kriechen können.
Bedecken Sie das Loch locker mit etwas Erde, die sie ca. 40 cm hoch anhäufen. Die Rohreingänge dürfen jedoch nicht zugeschüttet werden.
Besäen Sie die Oberfläche: Säen Sie Rasensamen (für schnelle Ergebnisse) oder Wildblumensamen, über die sich die Bestäuberinsekten im Sommer freuen. Treten Sie den Boden keinesfalls fest.
2. Energiereiche Futter mit einem hohen Fett- und Proteinanteil
Im Herbst und Winter wird der Garten ein beliebtes Ziel von Vögeln und anderen Wildtieren auf Nahrungssuche. Während dieser Zeit sollten wir energiereiche Futtermischungen mit einem hohen Fett- und Proteingehalt anbieten, damit die Tiere gut durch den kalten Winter kommen.
Energiereiche Futter mit einem
hohen Fett- und Proteinanteil
Klassische energiereiche Futtermischungen: Eine klassische Mischung enthält Sonnenblumenkerne und gehackte Nüsse mit Hafer und Getreide. Die energiereichen Mischungen enthalten hauptsächlich geschälte Sonnenblumenkerne und gehackte Erdnüsse und weniger Füllstoffe.
Nigersamen: Insbesondere Finken lieben diese winzigen Samen. Aufgrund ihrer Größe benötigen die Tiere ein spezielles Futtermittel.
Erdnüsse: Erdnüsse legen Sie am besten in ein Vogelhaus, damit die Tiere die Nüsse zerkleinern können. Erdnüsse sind besonders proteinreich und sorgen für zusätzliche Energie.
Talgbälle: Diese hochenergetischen Talgbälle bestehen aus einer Samenmischung mit Fett und enthalten manchmal auch getrocknete Insekten.
3. Wildtierfreundliche Bepflanzung
Eine
wildtierfreundliche Bepflanzung
Mit dem hereinbrechenden Herbst fallen die Blätter allmählich und es wird schwieriger für die Wildtiere, Nahrung zu finden. Dem können Sie mit den richtigen Pflanzen entgegenwirken. Es gibt eine Vielzahl von Pflanzen, die im Herbst blühen und selbst in den Wintermonaten als wichtige Nahrungsquelle dienen, wie Sonnenblumen, Leinsamen, Distel, Efeu und Stechpalmen. Sie liefern nicht nur Beeren und Samen für Vögel, sondern sind auch für andere Tierarten bis weit in die Herbst- und Wintermonate hinein wichtig, wie beispielsweise Säugetiere, die sich über die Beeren freuen, oder Insekten, die sich über die Blätter und Blüten hermachen.
4. Wasserquellen
Im Sommer stellen die meisten Wassertränken für Vögel auf. Aber Vögel und andere Wildtiere benötigen auch im Winter Zugang zu Wasser. Legen Sie einen Tennisball in die Vogeltränke, der das das Wasser in Bewegung hält und so das Zufrieren verhindert.
5. Reinigung der Futterspender
Wir alle haben sicher eine Vielzahl an Futterspendern im Garten. Manche von uns füttern vermutlich regelmäßig Vögel, während andere eine Futterstation für kleinere Säugetiere eingerichtet haben. Welche Art von Futterspender Sie auch immer haben mögen, es ist wichtig, dass Sie sie regelmäßig und gründlich reinigen, um Wildtiere vor häufigen Krankheiten zu schützen, wie zum Beispiel:
Fringilla coelebs papillomavirus
Hierbei handelt es sich um ein Warzenvirus, das häufig Buchfinken befällt und daher „Finkenfuß“ genannt wird. Die Warzen wachsen in der Regel an den Beinen und entwickeln sich über Wochen und Monate hinweg. Anfangs lahmen die Tiere, in fortgeschrittenen Stadien können sie auch Zehen oder den ganzen Fuß verlieren. Diese Krankheit wird durch Kontakt auf Oberflächen übertragen. Es ist daher wichtig, dass Sie die Futterspender und Wassertränken regelmäßig reinigen.
Trichomonadose der Vögel
Dies ist eine häufig bei Finken, Tauben und Sporttauben auftretende Krankheit, wobei jede Vogelart davon betroffen sein kann. Auf Menschen und Säugetiere wird sie nicht übertragen. Die Krankheit wird durch den Erreger Trichomonas gallinae verursacht. Der Parasit nistet sich in der Kehle, dem Kropf und der Speiseröhre ein und führt in ernsten Fällen zu gelblichen Geschwülsten im Rachenraum, die das Schlucken erschweren. Übertragen wird die Krankheit vor allem an Futterspendern und Wasserstellen.
Über die Autorin:
Dan Rouse
Die Moderatorin, Ornithologin und Autorin Dan Rouse stammt aus Swansea, Wales. Sie hat mehrere Bücher über Wildtiere im Garten geschrieben, die von dem Verlag DK Books veröffentlicht wurden, darunter How to attract Birds to your garden und How to attract Wildlife to your garden . Darüber hinaus teilt sie ihre Leidenschaft für wilde Tiere auch in Online-Beiträgen, Magazinartikeln und Live-Talks. Derzeit leitet sie Tadorna Tours and Tadorna Wildlife, um den Menschen die Tierwelt durch informative Aktivitäten und Urlaubsreisen in der Natur näherzubringen. @DanERouse www.danrouse.org.uk